Forschungslabor: "Der Reiche Onkel aus Amerika" - Erbtransfers zwischen den USA und der Sowjetunion im Kalten Krieg
Im Rahmen eines Forschungslabors hält Jürgen Dinkel (Universität Leipzig) am 14. Mai 2020 um 14.15 Uhr einen Vortrag via Zoom. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bitte eine Mail an info@europeamerica.de, um die Zoom-Einladung zu erhalten.
„Der reiche Onkel aus Amerika“ – Erbtransfers zwischen den USA und der Sowjetunion im Kalten Krieg
Transnationale Erbtransfers zwischen Erblassern in den USA und Erben in der Sowjetunion zwischen 1950 und 1970 stehen im Zentrum meines Vortrages. Dabei werden Erbtransfers als Sonden verstanden, durch die sich lokale, nationale und internationale Eigentumsordnungen analysieren lassen. Konkret werde ich den Fragen nachgehen, ob und unter welchen Bedingungen es im Kontext des Kalten Krieges zu Erbtransfers zwischen den USA und der Sowjetunion kam, welche Akteure diese zu verhindern suchten und welche Akteure diese ermöglichten. Auf einer übergeordneten Ebene sollen dadurch Erkenntnisse über das Eigentumshandeln von Migranten und transnationalen Familien, über die Entstehung von transnationalen Expertennetzwerken und Institutionen sowie über die soziale und politische Konstruktion von Erbe, Eigentum und Eigentumsordnungen gewonnen werden.
The Rich Uncle from America: Inheritance transfers between the USA and the Soviet Union during the Cold War
Transnational inheritance transfers between testators in the USA and inheritors in the Soviet Union in the period between the 1950 and 1970 are the focus of this lecture. Inheritance transfers can be used as case studies enabling analysis of the local, national and international property orders. I will explore in particular how and under which conditions inheritance transfers took place between the USA and USSR, which actors served as enablers and which actors sought to hinder the process. On a broader level, this study offers insight into the property practices of migrants and transnational families, the emergence of transnational expert networks and institutions, and into the social and political construction of inheritance, property and property orders.
Dr. Jürgen Dinkel forscht am Historischen Seminar der Universität Leipzig unter anderem zur Geschichte des Eigentums und des Erbens und der Geschichte des Kolonialismus. Er hat in Freiburg und Kazan (Russland) Geschichte und Slavische Philologie studiert und an der Justus-Liebig-Universität Gießen promoviert. Darauf folgten neben Stationen in München und Turku (Finnland) ein Aufenthalt als Postdoctoral Visiting Fellow am Deutschen Historischen Institut in Washington D.C. 2015 erschien sein Buch „Die Bewegung Bündnisfreier Staaten: Genese, Organisation und Politik (1927-1992)“ (De Gruyter) und 2019 die englische Übersetzung „The Non-Aligned Movement: Genesis, Organization and Politics (1927-1992)“ (Brill).
Dr Jürgen Dinkel is a researcher at the Historical Seminar at the University of Leipzig. His research focuses on property and inhertiance, as well as the history of colonialism. He studied history and Slavonic studies in Freiburg and Kazan, before completing his doctorate at the Justus Liebig University, Giessen. He has been a visiting researcher at institutions in cities including Munich and Turku, while he was also a postdoctoral visiting fellow at the German Historical Institute in Washington DC. His book, Die Bewegung Bündnisfreier Staaten: Genese, Organisation und Politik (1927-1992), appeared with De Gruyter in 2015 followed by an English translation in 2019 with Brill, The Non-Aligned Movement: Genesis, Organization and Politics (1927-1992).